Krankheitsmanagement in der Ketogenen Diät
Nach vier Jahren ketogener Ernährung haben wir schon mit einigen Krankheitssituationen umgehen gelernt. In ihrem Bericht erzählt euch Mama Claudia wie sie mit Krankheiten bei Antonia umgehen.
Krankheiten und Ketose
Unserer Erfahrung nach variiert die Ketose vor allem bei fiebrigen Infekten stark. Hier ist es wichtig, öfter den Ketonwert zu messen, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Bei uns steigt bei erhöhter Körpertemperatur die Ketose an, was zur Folge hat, dass bei Werten größer als 6 mmol/l eine Übelkeit mit Erbrechen hinzukommt. Hier sollte man frühzeitig auf Lebensmittel mit mehr Kohlenhydraten zurückgreifen. Zusätzlich ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich. Wir hatten schon einen Magen-Darm-Infekt, bei dem auch die Flüssigkeitszufuhr schwierig wurde. Hier half nach Rücksprache mit der Kinderärztin letztendlich nur eine Infusion im Krankenhaus.
Bei Operationen muss das Personal - besonders die Anästhesisten - über die Ketogene Diät informiert werden.
Notfallsituationen und Op
In lebensbedrohlichen Situationen ist die Stabilisierung des Patienten wichtiger als die Ketose. Ein Notfallausweis kann dabei helfen. Es gibt hier Vorlagen von Firmen, die vom Arzt ergänzt werden können. Bei Operationen muss das Personal - besonders die Anästhesisten - über die Ketogene Diät informiert werden. Bei Kurznarkosen werden kohlenhydratfreie Infusionslösungen und Medikamente gegeben und Blutzucker, Blutketone sowie Blutgase engmaschig überwacht. Bei längeren Eingriffen oder längerer Nüchternheit kann zusätzlich über Infusionen, Eiweiß und Fett zugeführt werden.
Wie wird mit Medikamenten umgegangen?
Viele Medikamente für Kinder sind in Sirupform erhältlich und enthalten oft viel Zucker, um den Geschmack zu verbessern. Deshalb sollte bei der Verschreibung solcher Medikamente darauf geachtet werden, dass alle Inhaltsstoffe klar angegeben sind und kein versteckter Zucker enthalten ist. Für Fieber- und Schmerzmittel gibt es alternative Präparate oder Darreichungsformen (z.B. Zäpfchen), die die Ketose nicht beeinträchtigen. Hier ist es ratsam, eine Liste für die wichtigsten Präparate verfügbar zu haben.